Oder meidete. Inzwischen habe ich wieder kleine Tätigkeiten machen lassen. Vorneweg auch größeres wie Ventilspielkontrollen, jeweils mit Shims. Da habe ich nunmal kein Sortiment zum Wechseln und was mir von einer Werkstatt als Einzelpreis genannt wurde, erleichterte mir die Entscheidung, es machen zu lassen.Die olle Kamelle grabe ich übrigens deshalb aus, weil Phil mich grad wieder drauf gebracht hat. Obwohl ich in meiner frühen Jugend schon recht unbekümmert am Basteln war1 vergaß ich in meinen Dunklen Jahren alles und die XV durfte für jeden Pups in die gar nicht mal so nah gelegene Werkstatt meines Vertrauens. Die VX wiederum stand mehr in der elterlichen Garage als ich damit fuhr. Erst war der LiMa-Deckel undicht, was ich im Laufe eines Winters2 behob, jedoch nicht ohne eine vorgeschädigte Deckelschraube abzureißen, an die dann doch wieder eine Werkstatt durfte. Dann siffte der Kühler und in der prä-ebay-Ära gelang die Ersatzteilbeschaffung nicht zufriedenstellend.
Weshalb die CBR ins Haus kam. Nagelneu und mit Garantie/Gewährleistung. Weshalb auch brav die 1000er Inspektion3 in der Werkstatt des Händlers, bei dem ich sie gekauft hatte, gemacht wurde. Zur 6000er kam es nicht, weil mich vorher ein Benzfahrer abräumte und die Versicherung in Anbetracht des anstehenden Urlaubs4 und der Reparaturzeit sehr schnell auf Totalschaden einschwenkte. Auf die 2. CBR5 musste ich ja zwangsweise innerhalb einer Woche 1000km fahren6, damit ich in der Werkstatt, die der Versicherung das Angebot für die Neumaschine gemacht hatte, auch auf Versicherungskosten die 1000er Inspektion vorm Urlaub machen konnte.
Garantie ist wichtig und will man ja auch nicht verlieren. Drum fuhr ich auch zur selbstbezahlten 6000er Inspektion zu dieser Werkstatt. Sie bereitete mir schon in ihrem Verlauf Ungemach. Ausgemacht war “while you wait”7 und danach ab zur Arbeit. Es dauerte und dauerte und zog sich endlos. Nachfragen half nichts, es dauerte halt einfach. Man wirkte auch hektisch. Dann endlich durfte ich zahlen und losfahren. Was ich auch notgedrungen schleunigst tat.
Auf der Arbeit fiel irgendwann dann mein Blick auf mein Motorrad und ich wunderte mich über den seltsamen Fleck auf der rechten Verkleidungsseite. Der entpuppte sich bei näherem Hinsehen als Loch, das eine Seitendeckelschraube hineingestanzt hatte. Ebenso offensichtlich waren (neue) Kratzer am Spiegel und Macken am Auspuff. Ich rief sofort bei der Werkstatt an, um zu fragen, ob sie dazu was sagen könnten. Ich solle mal vorbeikommen, man kläre das.
Am nächsten Tag8 war dann alles anders. Die am Vortag noch blanken Kratzer im Auspuff waren dank nächtlichem Regen schon bräunlich angelaufen. Der Spiegel hatte verschiedene Kratzer9, also lag die Kiste wohl schon häufiger auf der Seite, aber sicher doch nicht in der Werkstatt, dann hätte man doch was gesagt! Juristisch damals noch ahnungsloser und überrumpelt machte ich mich vom Hof. Nicht ohne nochmal zur Kenntnis zu nehmen, daß die Kundenmotorräder wenn man aus dem Laden rausgeht rechts abgestellt werden, mit der Front zum Laden10 und man so die rechte Seite sehen kann. Meine wiederum war an jenem Tag als einzige auf der anderen Seite bei den Gabrauchtmaschinen abgestellt gewesen. So daß ich die rechte Seite nicht sah, als ich schnell den Tankrucksack draufwarf, mich drüberschwang und durchstartete.
Seither habe ich am Tigger bis auf die Ventilspielkontrolle alles selbst gemacht. Was soll an einem Honda-Vierfüßer im xy-ten Modelljahr schon kaputtgehen. Nichts, eben. Heute mag das ja anders aussehen bei hochkomplizierten ABS-Bremsanlagen und heimlichen Nachbesserungen im Rahmen einer Inspektion. Damals, 1998, sah ich es nicht ein, einer Werkstatt auch noch Geld dafür zu bezahlen, daß sie mein Mopped kaputtmacht. Mal abgesehen davon, daß ich Öl, Kerzen und Filter zu Mitarbeiterkonditionen bekomme. Und wenn ich nochmal in eine Werkstatt ginge, so würde ich vor der Abfahrt das Fahrzeug gründlich untersuchen.
Die Geschichte hat noch ein pikantes Detail, das erst später im Verlauf einer selbst durchgeführten Inspektion auffiel. Die anfällige Halterung des damals noch originalen rechten vorderen Blinkers, ein anerkannt labiles Stück Plastik, fiel durch zahlreiche Sprünge auf. Als ich am Blinker dann rumwackelte, klapperte er. Seltsam. Ob die Glühlampe drin zerbröselt ist? Ich sah nach und fand zwischen Reflektor und Gehäuse einen kleinen, aber ungewöhnlichen Schotterstein. Als hätte jemand nur hektisch das halb rausgesprungene Glas wieder draufgeklipst und ihn dabei ins Gehäuse geschoben. Und ja, wenige Stunden später sah ich, daß genau diese Sorte Schottersteine die Oberfläche im Hof neben bewusster Werkstatt bildeten. Ein Schelm, wer jetzt noch Böses dabei denkt…
Aber es gibt in Sachen Werkstätten auch Positives zu berichten. So hatte ich bei den Ventilspielkontrollen Tiggers jedesmal für kleines Geld auch nette Leihmotorräder. Beid er winterlichen Ventilspielkontrolle bei der F präsentierte man mir gleich noch eine Liste zu behebender Mängel11 und der Azubi, der da Fehlersuche spielen durfte, hat gleich noch große Teile des Motorrads geputzt. Ohne daß das in der Rechung aufgefallen wäre. Ganz zu schweigen von einer fast schon befreundeten kleinen freien Bastelbude, die mir etliche unliebsame Arbeiten an Roller und Standrohren12 abnahm. Jeweils zur vollsten Zufriedenheit. Klar war ich da nur durch ein schwarzes Schaf vergrätzt, aber an der CBR habe ich im Endeffekt vieles bis hin zu Rad- und Lenkkopflagerwechsel selbst gemacht, was sicher auch die eine oder andere Mark13 gespart hat.
- bis hin zu einer Motortransplantation zwischen zwei DT50
- gewusst wie, und es wäre in 2x1h gegessen gewesen
- inkl. Nachbesserungen
- mit Motorrad
- das ist dann der allseits bekannte Tigger
- ich Armer!
- wie es auf neudeutsch heißt
- ich musste ja nach der Inspektion bis Ladenschluß arbeiten
- ich parkte damals manchmal zu dicht an einer Hauswand, die mit groben Sandsteinblöcken verkleidet war
- abschüssige Fläche
- jedoch eher im Ton von “Geh da mal bei” als “Das müssen wir unbedingt noch machen, gib uns all Dein Geld!”
- CBR und Venture
- damals noch
